Abgeschickt von Lüder Kulenkampff am 30 Dezember, 2004 um 16:12:46
Nach meinen 35 Jahren in Köln bin ich heute zum ersten und wohl auch einzigen Mal dahin, geradelt, während meiner Mittagspause.
Rein in das Menschengedränge, nach mir später Philha-Ohnesorg, der seiner jungen Familie wohl auch noch mal was gönnen wollte.
Ich stand vielleicht eine halbe Stunde, was schön war zum Umsehen, und saß dann vor lauter halbgeleerten Tellern (Koteleletts, Bratwurst und Röggelchen - die Fritten waren schon alle, hieß es), die nicht von den vorvorigen Gästen abgeräumt waren. Das nämlich ist laut einer Gesprächpartnerin, die hier mal wieder einen Hochzeitstag feierte, hier normalerweise gefordert.
Schließlich gelang es mir sogar, das letzte Kölsch auf Lommis Kranz (der dritte, mit dem an meinem ungünstig liegenden Tisch an der Tür vorbeikam) zu ordern.
Ich bezahlte gleich passend in bar. Die Zehnermünze, die überzählig war, streckte mir der 74jährige fragend zurück und nahm sie erst nach meiner Bestätigung. Zwischendurch signierte er mit seiner sehenswerten Unterschrift Lommerzheim-Bücher, die ihm entgegengestreckt wurden.
Mittags machte er, wie mir gesagt wurde, rigoros das Licht aus um 2, heute leider bis fünf Minuten drüber aber nicht.
So bin ich schließlich aus eigenem Antrieb aufgestanden.
Draußen fotografierte noch einer die Fassade mit seinem Handy.
Bald finden Lommi-Süchtige hier einen Neubau ohne "Gasthaus", und Lommi darf sich altersgemäß ein paar mehr graue Haare wachsen lassen. Davon waren heute nämlich kaum welche zu sehen.
Dat dat dat jit!
"Reden ist Silber, Lommi ist Gold", so stehts auf einem der Wandbehänge.